Mulhouse
Die zweitgrößte Stadt des Elsass, Mulhouse, hat eine bedeutende industrielle Vergangenheit, die sie zu einer treibenden Kraft in vielen Bereichen macht. Darüber hinaus ist es diese Industrie, die die Hochschulbildung und Forschung nach Mulhouse brachte und damit die Université de Haute-Alsace begründete.
Die ehemalige Industriestadt Mulhouse ist weit weniger touristisch als die anderen großen elsässischen Städte. Mit fast 300.000 Einwohnern genießt sie eine günstige geografische Lage, 40 km von der Schweiz und Deutschland entfernt. Dadurch ist Mulhouse eine kosmopolitische Stadt, eine Wiege verschiedener Nationalitäten und Kulturen. Begünstigt wird dies natürlich durch die Nähe zum internationalen Flughafen Basel-Mulhouse-Freiburg (EuroAirport), dem größten in der Region Grand Est.
Es ist also eine Industriestadt, die durch Migrationsströme entstanden ist. Denn Mulhouse wird seit langem schon als „französisches Manchester“ bezeichnet, da es eines der führenden Industriezentren Europas ist, insbesondere dank der traditionsreichen Textilfirma DMC. Auch der Bergbau gehört zu den Besonderheiten des Ballungsraums Mulhouse, der inzwischen der Raumfahrtindustrie gewichen ist. Noch heute finden sich viele Spuren der industriellen Vergangenheit der Stadt in dem Automobilmuseum Cité de l'Automobile, dem Museum EDF Electropolis und der Cité du Train, dem größten Eisenbahnmuseum Europas. Dazu zählen auch das Stoffdruckmuseum oder das Museum für bildende Künste. Durch diese hohe Museumsdichte gilt Mulhouse auch als „Europäische Hauptstadt der technischen Museen“.
Aber Mulhouse kann auch auf eine Geschichte und bekannte Persönlichkeiten zurückblicken: Alfred Dreyfus, französischer Offizier der 3. Republik, Opfer eines berühmten Justizirrtums, oder Alfred Werner, Nobelpreis für Chemie 1913.
Schließlich beherbergt die Stadt auch den berühmten Europaturm sowie die protestantische Stephanskirche und den Zoo von Mulhouse.